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Abstieg nach Senaru

Um 7 Uhr sind wir schon unterwegs nach 'unten', nach Senaru, wo unsere Freunde warten. Immerhin 2000 Meter Höhendifferenz. Zuerst wieder mühsame Geröllhalden, und wir müssen aufpassen auf zum Teil metertiefe Löcher und Schrunsen. Dann geht's hinein in den tropischen Regenwald. Er ist recht locker - und unheimlich still. Ausser von ein paar Vögeln - von uns lustigen 'Vögeln' einmal abgesehen - hören wir keinen Ton. Wir sehen keine Tiere, hören keine Zecken oder sonstige Insekten. Wir sehen keine Affen, keine Reptilien, geschweige denn Wild. Dafür ist die Vegetation eindrucksvoll, mit Riesenbäumen, Schlingpflanzen, Epiphyten und vereinzelten, prächtigen Blütenständen. Insgesamt ist die Pflanzenwelt eine ganz andere, als wir sie beim Aufstieg angetroffen haben.


Man muss immer noch höllisch aufpassen, dass man nicht über eine Wurzel stolpert oder irgendwo im Geäst hängen bleibt. Immer wieder muss man über umgestürzte Bäume klettern oder unter ihnen durchkriechen.. Dann wird der Weg zunehmend flacher. Wir treffen auf die erste Hütte. Eine junge Frau schenkt uns gurkenartiges Gemüse, genau das Richtige gegen den Durst. Den Wald haben wir hinter uns, jetzt säumen unsern Weg auf beiden Seiten gartenähliche Anpflanzungen. Alles scheint hier zu gedeihen, Bananen, Mango, Bohnen, Tomaten, Paprika, Tabak. 'Paradiesisch!', möchte man ausrufen. Aber wir alle kennen die Insel und ihre Bewohner zu gut und wissen, dass Lombok arm ist. Und Armut hat mit Romantik gar nichts zu tun - ausser für nichtwissende und ignorante Touristen. Hier, im Norden der Insel, gibt es mehr Regen, darum sieht es im Moment - wir sind am Ende der Regenzeit! - so grün aus. Das wird in wenigen Wochen und Monaten ganz anders sein. Vom Süden der Insel braucht man gar nicht zu reden. Dort ist Wassermangel ein Dauerproblem.

Den Freundinnen und Freunden, die hier geblieben sind, hat es offenbar ausgezeichnet gefallen. Die Gegend hier bietet viel, für Wanderungen, Besuche kulturell und historisch bedeutsamer Stätten und Ortschaften, und irgend ein Strand ist in Lombok auch nie sehr weit weg (das Meer liegt 10 km nördlich von Senaru). - Wir haben allen Grund zum Festen. - Und unsere Blasen an Füssen und Zehen zu pflegen; darum herum kamen wir nicht...

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